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Hospital & Clinic Experts: Digitale Gebäudedaten – Anwendungsfälle & Herausforderungen im Krankenhausbetrieb (22. April 2021)

22.04.2021

Cleanzone-Besucher

Mit „Hospital & Clinic Experts“ haben die Building Technology Experts der Messe Frankfurt und ihr Partner, das Ökosystem innovativer Immobilienwirtschaft BUILTWORLD, eine neue Serie von Online Panels lanciert.

Die „Spezialimmobilie Krankenhaus“ wartet mit komplexen technischen, organisatorischen und administrativen Herausforderungen und ihrem Betrieb im sensiblen medizinischen  Umfeld auf. Das ist nicht erst seit Ausbruch der Corona-Pandemie vor mehr als einem Jahr der Fall – rückt aber unter dem Druck dieser dauerhaft erhöhten Versorgungsanforderungen ins Zentrum der öffentlichen Wahrnehmung. Und: Es treibt auf fachlicher Seite die Bemühungen um ein effizienteres Datenmanagement und die digitale Transformation im Klinikbetrieb voran.

Gebäudemanagement: Digitale Transformation am größten Klinikum Österreichs

Die zunehmende Relevanz digitaler Gebäudedaten für die Kernprozesse im Krankenhaus war daher Auftaktthema der Hospital & Clinic Experts am 22. April 2021: Und das mitten aus einem der derzeit größten Digitalisierungsvorhaben im Klinikmanagement – am Universitätsklinikum AKH (Allgemeines Krankenhaus) der Stadt Wien.

Direkt aus dem frisch abgeschlossenen Modernisierungsprozess des digitalen Gebäudedaten-Bestands, in kompetenter Runde und schön kontrovers angepackt von drei Seiten diskutierten der Auftraggeber und Betreiber, der Strategieberater und der Dienstleistungspartner für die Umsetzung des neuen Systems im BIM (Building Information Modeling) mit Moderator Wolfgang Moderegger.

Zukunftssicher: Datenfundament für eine Million Quadratmeter Klinikfläche

Die geplante Revitalisierung des AKH Wien – ein Großprojekt im Zeitrahmen bis 2030 – bot vor vier Jahren optimale Möglichkeiten, zeitlich vorrangig die Dokumentation und IT-Tools als Basis für die kommenden Bauprojekte zu modernisieren. Drei Jahre währte dieser Schritt in die digitale Transformation aller Gebäudedaten, die im ersten Quartal dieses Jahres abgeschlossen wurde.

Im Online Panel blickten Siegfried Gierlinger, Technischer Direktor am AKH Wien, und die externen Projektpartner Karl Friedl, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens im Gebäudesektor M.O.O.CON, und Lars Oberwinter, CEO des BIM-Experten Plandata, auf ihre digitale Grundsteinlegung: Mit abklingender Erschöpfung aus dem Großprojekt, im entspannten Wissen, jetzt 100 Prozent des Altbestands an Gebäudedaten „as is“ im digitalen Modell verfügbar zu haben, und der Ungeduld, mit Mitarbeitern und den ersten Projekten in einen qualifizierten Live-Betrieb und zur eigentlichen Projektarbeit im Revitalisierungskonzept AKH überzugehen.

„So stolz wir auf die geleistete Arbeit sein können: Sie ist im Gesamtprojekt lediglich die neue `digitale Unterfangung´ unseres bestehenden Daten-Fundaments am AKH, auf dem wir jetzt die Gebäudeprojekte aufbauen werden“, so Siegfried Gierlinger aus Auftraggeber-Sicht. „Das Umheben aller verfügbaren Daten in ein BIM-System aber auf keinen Fall relativieren: Für das nun modellierbare Datenfundament wurden schließlich die Daten von rund einer Million Quadratmetern Klinikfläche transferiert – so die Bruttogrundfläche des Klinikums, eines der größten in Europa.“

Datenmanagement ist kein Projekt, sondern Prozess

Aus Sicht von Karl Friedl steht der strategische Nutzen der zukünftigen Prozesse für alle Beteiligten im Vordergrund – für die geplanten Bauprojekte, aber vor allem für die Ressourcensteuerung und Betriebsführung der Klinik sowie den laufenden Medizinbetrieb. „Mit der Transformation in ein mehrdimensionales Datenmodell wurde eine Strategie erarbeitet, die die Implementierung der digitalen Werkzeuge, Standards und Regeln weiter begleitet. Das heißt für die jetzt kommende Phase auch: Qualifizierung der Workflows und Schnittstellen bzw. Dienstleister. Datenmanagement ist kein punktuelles Projekt, sondern ein permanenter Prozess.“

Die Komplexität der Gesamtdatenbasis hat sich durch das Migrieren der Bestandsdaten in die BIM-Systematik zwar rigoros reduziert – anspruchsvoll bleibt sie dennoch. Das Volumen aller über die letzten drei Jahrzehnte in unterschiedlichsten Qualitäten und Datenbanken angelegten, und an diverse CAFM- und ERP-basierte Systeme (Gebäudemanagement und Ressourcensteuerung) angebundenen Daten ist nun komplett digital zugänglich. Das unzusammenhängende Nebeneinander alphanumerischer und grafischer Daten ist überwunden zugunsten einer Element-basierten Systematik, die für viele Folgesysteme geeignet ist.

Den vielzitierten „digitalen Zwilling“ mag Lars Oberwinter dennoch nicht als Bild bemühen: „Eigentlich haben wir es da eher mit vier digitalen Geschwistern zu tun. BIM ist zwar ein wesentlicher, aber eben nur ein Teil der digitalen Gebäudewelt als dem großen Ganzen. Und das wird hier von insgesamt vier Säulen getragen: von einer BIM-Software mit grafisch-konstruktiven Tools, einer für das integrale Management des Gebäudes entlang seines Lebenszyklus im Sinne von Computer-aided Facility Management (CAFM) und Integrated Workplace Management Systems (IWMS), von einer für das Dokumentenmanagement und schließlich der ERP-Software zur Unternehmenssteuerung.“

Gebäudemanagement von allen vier Seiten anpacken

Den multiplen Zugriff auf die Datenplattform als Regelfall planen und organisieren – das wird von jetzt an eng mit Prozessen der Qualitätssicherung einhergehen. Für Siegfried Gierlinger und Karl Friedl besteht einer der nächsten großen Schritte in der Standardisierung von Verantwortlichkeiten und Kompetenzen bei Mitarbeitern und Dienstleistern im technischen Betrieb. „Die Freude über die neue durchgängige Dokumentationsrichtlinie bleibt uns langfristig erhalten, wenn an allen Schnittstellen der Pflege und Nutzung einheitliche Standards eingehalten werden“, so Siegfried Gierlinger. Für ihn, sein 40-köpfiges Team und den gebäudetechnischen Dienstleister hängt davon ab, wie rasch und effizient Gebäudewartung und Bauprojekte in Echtzeit mobil vorgenommen und neue Use Cases vernetzt werden können.

Ein Projekt, das durch die Pandemie-Erfahrungen an Dringlichkeit gewonnen habe, sei die  Vernetzung sicherheitstechnischer Gewerke in der Zutrittskontrolle, räumt Siegfried Gierlinger ein. Fest im Fokus bleibe jedoch das Ziel, mittels der Vernetzung der Sensorik ein Mehr an Gebäude-Nutzungsdaten erheben zu können, um langfristig die Ressourcen von Räumlichkeiten und Medizintechnik für die diversen Fakultäten und Forschungseinrichtungen im Uniklinik-Betrieb effizienter zu planen.

Mehr als 25.000 Räume wollen da gemanagt und optimiert werden. Die Integration Internet-basierter Anwendungen muss klug und störungssicher für den Betrieb sensibler Medizingeräte gedacht werden… ist 5G da eher Lösung oder das Problem?... Wie umfangreich sind W-LAN-Access Points zu planen, wenn die Gebäudeinnenstruktur mit Metallwandelementen Funkwellen eher abschirmt als durchlässt?…

An diesen und weiteren spannenden Details können Sie im Video-Streaming des Online Panels hier im Archiv teilhaben. Klicken Sie rein.

Die Messe Frankfurt bringt ihre Expertise in Building Technologies und das Fach-Netzwerk der Leitmessen ISH, Light + Building, Cleanzone sowie des E2 Forum Frankfurt ein. Denn wenn es um Gebäudetechnik geht, wissen wir, wovon und mit wem wir sprechen.

BUILTWORLD, das Ökosystem innovativer Immobilienwirtschaft bringt seit Jahren erfolgreich die Pioniere großer Unternehmen mit interdisziplinären Experten und aufstrebenden Technologie-Startups an einen (digitalen) Tisch, um die gebaute Welt von morgen gemeinsam zu gestalten.

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