Innovative und engagierte Groß- und Mittelstädte installieren für ihre Bewohner bereits heute eine Heimat, die dem Anspruch an Ressourceneffizienz, klimafreundliche Verkehrs- und Energiekonzepte sowie vernetzte digitale Services gerecht wird. Das von der Wirtschaftswoche Ende 2018 publizierte Smart-City-Ranking 2018 zeigt Bonn, Cottbus, Darmstadt, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hannover, Leipzig, Wolfsburg und Wuppertal in puncto intelligente Energieversorgung, Verkehrssteuerung und Smart Home-Systeme auf den ersten Plätzen.

Stadt.Land.Digital, die Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie hat Anfang des Jahres aus 218 Bewerbern Projekte der Städte Lübeck, Dortmund und Emsdetten ausgezeichnet. Unter den weiteren Preisträgern rüstet etwa auch das bereits 2017 als „Digitale Stadt“ ausgezeichnete Darmstadt vorrangig Verkehr, Energieversorgung, Schulen und Gesundheitswesen mit digitalen Technologien aus. Ein urbanes Daten-„Cockpit“ für verschiedene Umweltmesswerte bietet Bad Hersfeld seinen Bürgern in Echtzeit.
Smart City: Vernetzung macht den ländlichen Raum „urban“
Im Licht der Urbanisierungsprognosen der Vereinten Nationen bis 2050 sind insbesondere auch die Initiativen in den Klein- und Mittelstädten von vitaler Bedeutung: Gemeinden und Regionalverbände weit unter der magischen Marke von 100.000 Einwohnern haben den Schritt in die Smartifizierung ihrer Quartiere unternommen und bieten digitale Modernität im öffentlichen Raum wie auch im privaten Lebensbereich. Wie bei den großen Modellstädten kommt es hier auf starke Partner an – aus Industrie, Stromversorgung, Telekommunikation, Dienstleistung.
Die an der Mosel gelegene Kleinstadt Traben Trarbach kooperiert seit 2018 als Modellstadt mit einem der großen Energiekonzerne und weiteren Partnern. Bis 2020 wird dort etwa die bestehende Straßenbeleuchtung um multifunktionale Licht,- Lade- und Informations-Masten (Smart poles) ergänzt und entsprechend ertüchtigt, so dass auch dort Sensorik für das Parkleitsystem, W-LAN-Routing und Notruf-Punkte bereit steht.
Massive Einsparung vor Ort und in Europa
Das sind einige der ersten Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz im Sinne der lebenswerten, an Klimaschutzzielen orientierten Stadt. Und die Einsparpotenziale können sich in ersten Modellprojekten sehen lassen. Zum Beispiel kann adaptive Straßenbeleuchtung die Lichtintensität über Radarsensoren je nach Verkehrs- und Passantenaufkommen erhöhen oder um bis zu 80 Prozent dimmen. Damit erreichen Modell-Gemeinden beachtliche Energieeinsparungen von bis zu 70 Prozent – und die Amortisierung der Investition bereits binnen weniger Jahre. Wenn also in Europa flächendeckend neue Anlagen installiert und bestehende nachgerüstet werden, vermag dies den jährlichen Stromverbrauch bei den geschätzten 65 Millionen Straßenlaternen der EU um mehrere Milliarden Kilowattstunden zu reduzieren.
Die Vordenker der Branche sind einen Schritt voraus
Der Elektrotechnik und damit allen elektrisch-digitalen Industriezweigen kommt für die smarte urbane Transformation eine maßgebliche Rolle zu: Sensorik, Steuerung, Energiemanagement- und Mobilitätssysteme, Lichttechnik und Integration verschiedener technischer Systeme und Technologien sowie rechtskonformes und cybersicheres Datenmanagement sind nur einige ihrer Aufgabengebiete.
Auf den Leitmessen dieser Branchen, der Light + Building und ISH in Frankfurt am Main, zeigen Industrie und Pioniere für Fachplanung und Systemintegration wie Energieversorgung, Technische Gebäudeausrüstung, Gebäudeautomation und Sicherheitstechnik künftig zusammenwirken. Ihr Ziel ist die bedarfsgerechte Bereitstellung und Steuerung der verschiedenen Elektro- und Funkanwendungen und damit zukünftig auch das rechtskonforme Sammeln und Verarbeiten von Nutzungsdaten (Smart Metering) für lernende Systeme der Steuerung, Einsparung und Gewinnung von Strom.
Hier entwickeln die Vordenker in Industrie und Entwicklung Erkenntnisse aus ersten Modellprojekten weiter, wo im Sinne des Smart Home private Testhaushalte mit der Kombination aus Solar- und Photovoltaikanlage auf dem Dach, Batteriespeichern im Keller und bidirektionaler Ladestation fürs E-Auto Energieversorgungsdellen und -spitzen autonom kompensieren können: Wenn etwa der Energieüberschuss des E-Autos in die Gebäudeversorgung „entladen“ wird, um Bedarfsspitzen nach Sonnenuntergang zu decken.
Von der adaptiven Straßenbeleuchtung und gesteuerten Parkleitsystemen über das Energiemonitoring in Immobilien bis hin zu Echtzeit-Datenzentren für die Auswertung weiterer Messparameter wie UV-Index, Feinstaubkonzentration und Lärmbelastung sowie für Notfallmeldung: Die Anbindung von Systemen der Künstlichen Intelligenz (KI) ist da nur ein kleiner weiterer Schritt.
Auf der zurückliegenden Light + Building 2018 waren diese und andere innovative Entwicklungen Top-Themen der 2.700 Aussteller und 220.000 Fachbesucher – und 2020 wird dies fortgeschrieben werden.
Vernetzung ist Investition in Sicherheit und Zukunftsfähigkeit
Smart Living – die Digitalisierung und Vernetzung der verschiedenen Lebensbereiche im Gebäude – ist ein weiteres Rad im System der intelligenten Stadt der Zukunft. Auf der internationalen Leitmesse ISH für Wasser, Wärme, Klima gründete der ZVEI 2017 mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Unternehmen und Verbänden die „Initiative Smart Living“ für Deutschland als Leitmarkt von Smart-Living-Technologien. Gerade in Anbetracht des demografischen Wandels, vorrangig der Zunahme von Single-Haushalten und der Lebensautonomie bis ins hohe Lebensalter, gewinnen die Lösungen für smarte Quartiere, Infrastrukturen und Immobilien an Bedeutung.
Durch neue baurechtliche Vorgaben für die Planung und Installation von Aufzügen in mehrgeschossigen Gebäuden wird es zukünftig im Wohnsektor neue Anforderungen an das technisch, datensichere und vernetzte Planen, Betreiben und Bewirtschaften von Aufzügen und Fahrtreppen geben. Mit der zunehmenden Verdichtung von Wohn- und Arbeitsraum in den Metropolen, das heißt der rasanten Vertikalisierung unserer Städte, lohnt die Einbeziehung auch dieser visionären Technologien.
Damit steigen die Anforderungen an die Sicherheit der elektrischen Systeme in Installation, Betrieb und Service sowie an den Schutz vor Internetangriffen und Datenmissbrauch. Um moderne Gebäude und innovative Infrastruktur effektiv vor dem Zugriff Dritter schützen zu können, muss vernetzte Sicherheitstechnik bereits von der Planung der gebäudetechnischen Gewerke an bis zur Umsetzung mitgedacht werden. Der Informationsaustausch zu diesen hochkomplexen Anforderungen in sensiblem Umfeld bedarf eines vertiefenden Formats, das es in Weiterentwicklung der Fachkonferenz für vernetzte Sicherheitstechnik zur Light + Building 2020 unter dem Titel Intersec Building geben wird.
Die Frankfurter Building Technologies-Veranstaltungen gelten als die führenden Messeplätze für Gebäudetechnik. Sie bilden ein Netzwerk für die Digitalisierung von Wohn- und Zweckgebäuden und die Integration der Technologien zum Zweck smarter urbaner Quartiere und sprechen alle professionellen Entscheider in Beschaffung, Planung, Installation, technischer Anwendung und Weiterentwicklung an. Als kompetenter Partner für innovative Veranstaltungen folgen wir nicht nur dem Markt, sondern wir bewegen ihn: Gemeinsam mit unseren Ausstellern, Besuchern und Partnern.
Autorenbeitrag von:

Iris Jeglitza-Moshage, Geschäftsleitung Messe Frankfurt
Weitere Informationen:
Building Technologies: Messekompetenz weltweit
International führend: 28 Messen für Gebäudetechnik, -automation und -ausrüstung der Messe Frankfurt in acht Ländern (Argentinien, Deutschland, Italien, Russland, VAE, Indien, China, Thailand).
70 Jahre Messekompetenz Gebäudetechnik – am Standort Frankfurt am Main mit:
ISH – Weltleitmesse für Wasser, Wärme, Klima, seit 1949.
Light + Building – Weltleitmesse für Licht und Gebäudetechnik, seit 2000.
Ab 2020 zur Light + Building mit der neuen Plattform Intersec Building für vernetzte Sicherheitstechnik im modernen Gebäude.
Intersec Forum – Fachkonferenz für vernetzte Sicherheitstechnik, seit 2016.
E2 Forum Frankfurt – internationale Konferenz und Innovationsforum für Aufzug- und Fahrtreppentechnologie, seit 2018.
Quellen und weiterführende Informationen auf:
https://www.zvei.org/presse-medien/mediathek/leben-in-smart-cities-watts-on/
https://auf.vdma.org
https://www.wiwo.de/technologie/digitale-welt/interaktive-karte-so-smart-ist-ihre-stadt/23750774.html
https://www.de.digital/DIGITAL/Navigation/DE/Stadt-Land-Digital/stadt-land-digital.html
https://www.un.org/development/desa/en/news/population/2018-revision-of-world-urbanization-prospects.html
Presseinformationen & Bildmaterial:
www.building-technologies.messefrankfurt.com/news
Hintergrundinformation Messe Frankfurt
Messe Frankfurt ist der weltweit größte Messe-, Kongress- und Eventveranstalter mit eigenem Gelände. Mehr als 2.500 Mitarbeiter an 30 Standorten erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund 718 Millionen Euro. Wir sind eng mit unseren Branchen vernetzt. Die Geschäftsinteressen unserer Kunden unterstützen wir effizient im Rahmen unserer Geschäftsfelder „Fairs & Events“, „Locations“ und „Services“. Ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal der Unternehmensgruppe ist das globale Vertriebsnetz, das engmaschig alle Weltregionen abdeckt. Unser umfassendes Dienstleistungsangebot – onsite und online – gewährleistet Kunden weltweit eine gleichbleibend hohe Qualität und Flexibilität bei der Planung, Organisation und Durchführung ihrer Veranstaltung. Die Servicepalette reicht dabei von der Geländevermietung über Messebau und Marketingdienstleistungen bis hin zu Personaldienstleistungen und Gastronomie. Hauptsitz des Unternehmens ist Frankfurt am Main. Anteilseigner sind die Stadt Frankfurt mit 60 Prozent und das Land Hessen mit 40 Prozent.
Weitere Informationen: www.messefrankfurt.com










