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Effizient – Aktuell – Individuell

Verschaffen Sie sich in kurzer Zeit einen aktuellen Überblick der rasanten Entwicklungen aus den Branchen der intelligenten Gebäudetechnik. Die Inhalte sind auf Ihre Interessen individualisierbar, neutral aufbereitet und von Expert*innen für Expert*innen.  

Building Tech Cities: Die smarten Städte der Zukunft

Moderne Städte setzen auf innovative Bautechnologien, um den steigenden Wohn- und Infrastrukturbedarf zu decken und eine hohe Lebensqualität zu sichern. Neue Wohnkonzepte, digitale Vernetzung und intelligente Gebäudesteuerung dienen als Grundlage der Tech Cities.

Smart Cities, KI und IoT: Intelligente Systeme für lebenswerte Städte

Smart Cities verknüpfen urbane Systeme zu einem intelligenten Netzwerk, das Ressourcen effizient verwaltet, die Lebensqualität steigert und den Betrieb der Stadt optimiert. Künstliche Intelligenz (KI) und das Internet der Dinge (IoT) bilden dabei das Rückgrat dieses Ansatzes: Durch Datenanalyse erkennt das Netzwerk Muster, entwickelt Vorhersagemodelle und kann strategisch auf städtische Herausforderungen reagieren.

  • Ressourcen- und Sicherheitsmanagement: Angesichts knapper werdender Ressourcen wie Raum, Energie und Wasser spielt vernetzte Gebäudetechnik eine Schlüsselrolle. Sie ermöglicht eine enge Abstimmung zwischen Gebäudeautomation und Infrastruktur, sodass Energieverbrauch und Raumbelegung optimal genutzt werden. Auch die öffentliche Sicherheit wird durch Sensornetzwerke und Echtzeit-Analysen gestärkt – Systeme zur Echtzeitüberwachung und Frühwarnung fördern schnelles Handeln im Krisenfall.
  • Bürgerpartizipation: Smarte Städte setzen auf Bürgerbeteiligung und Datentransparenz. Offene Datenpolitik und umfassende Datenschutzmaßnahmen schaffen Vertrauen und Akzeptanz für Smart-City-Technologien. Die digitale Vernetzung mit IoT erlaubt Gebäuden und Geräten, automatisiert zu kommunizieren, wodurch Ressourcen effizient verteilt und Engpässe vorausschauend gelöst werden können.
  • Kommunikation als Herzstück der Smart City: Die effektive Kommunikation zwischen den vernetzten Systemen ist entscheidend für eine funktionierende Smart City. Mithilfe von IoT und automatisierter Datenübertragung können Gebäude, Geräte und Infrastrukturen nahtlos miteinander kommunizieren. Dies ermöglicht es, Informationen in Echtzeit zu teilen, Engpässe zu vermeiden und Ressourcen effizient zu verteilen. Durch die digitale Anbindung können etwa intelligente Stromnetze die Energieverteilung dynamisch steuern, Geräte zur Produktion oder Speicherung hinzuziehen und Versorgungssicherheit garantieren.
  • IoT im Haushalt: Während das IoT im öffentlichen Raum stetig an Akzeptanz gewinnt, bleibt die Nutzung im privaten Haushalt noch zurückhaltend. Angesichts steigender Energiekosten wird jedoch das Bewusstsein für die Potenziale von IoT auch im Haushalt gefördert. Smarte Stromnetze können z. B. Energie effizient steuern und speichern, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Innovative Energiekonzepte wie die Einbindung ungenutzter E-Autos zur Energiespeicherung oder Balkonkraftwerke zur aktiven Beteiligung von Haushalten am Energienetzwerk stärken das resiliente und smarte Stadtdesign der Zukunft.

Condensed Living & Multi-Purpose Spaces: Flexible Lösungen für die urbane Raumnutzung

Häuser in einer Stadt

Condensed Spaces sind innerstädtische, urbane Räume mit hoher Bevölkerungs-, Bebauungs-, Infrastruktur- und Mobilitätsdichte. Die Gestaltung und Organisation dieser Räume beeinflussten die Lebensqualität der Stadt und sogar der gesamten Region. In diesen engen Räumen entstehen nicht nur Verkehrs- und Mobilitätsprobleme, sondern auch gesundheitliche Beeinträchtigungen. Deshalb sind Smart-City-Methoden notwendig, um alle Versorgungsbereiche schon im Design optimal aufeinander abzustimmen und Probleme frühzeitig zu erkennen.

Ein Beispiel dafür sind sogenannte Superblocks, in denen mehrere Häuserblocks zu einem autofreien Viertel zusammengefasst werden. Diese bieten Grünflächen, Erholungs- und Begegnungsräume. Die Gebäudetechnik muss in solchen Konzepten über die eigenen vier Wände hinausdenken und mit dem Rest der Stadt für eine optimale Raumnutzung interagieren.

Multi-Purpose Spaces sind ein weiterer stadtplanerischer Ansatz, um den begrenzten Raum effizient zu nutzen und die Ressourcennutzung zu maximieren. Diese Räume sind so gestaltet, dass sie vielfältig genutzt werden können und sozialen Austausch fördern.

Ziel ist es, trotz begrenztem Raum qualitatives Leben zu gewährleisten, indem Ruhe, Orte zur Entspannung, Entfaltung, gute Luftqualität und Nähe zur Natur geschaffen werden. Solche Räume können ihren Zweck im Laufe der Zeit ändern und somit flexibel auf zukünftige Bedürfnisse reagieren. Smarte Stadtdesigns sollen außerdem soziale Ungleichheiten angehen, indem sie durch lebendige öffentliche Räume eine inklusive Gesellschaft und fruchtbaren Austausch ermöglichen. Beispiele für Multi-Purpose Spaces sind Marktplätze, Veranstaltungsräume, Gemeinschaftszentren, Parks, Co-Working-Spaces, Kreativ-Hubs und Sportzentren. Die Gebäudetechnik in diesen Infrastrukturen muss flexibel sein und sich an unterschiedliche Nutzungszwecke anpassen können.

Micro Housing und Modular Living: Wohnkonzepte für begrenzten Raum

Kleiner Wohnraum

Auch auf Haushaltsebene gibt es Ansätze, auf den verschärften Platz- und Ressourcenmangel zu reagieren. Micro Housing und Modular Living sind Konzepte der Tech Cities, die sowohl Statik als auch Interieur adaptiv nutzen. Diese Lösungen bieten auf kleinstem Raum maximale Lebensqualität und sind besonders für temporäres Wohnen attraktiv. Vorreiter ist Japan, wo Bewohner*innen im Durchschnitt nur 19 Quadratmeter Wohnraum haben. Auch in anderen Ländern werden Micro Houses immer beliebter, da sie eine erschwingliche und nachhaltige Möglichkeit für städtisches Leben bieten. Platzoptimierung steht im Zentrum von Micro Housing. Die Einheiten sind oft multifunktional gestaltet und nutzen innovative Raumplanung und Stauraumlösungen. Viele Aktivitäten werden in Third Places ausgelagert. Gemeinschaftsräume und öffentliche Einrichtungen (s. Multi-Purpose Spaces) gewinnen dabei als Bestandteil des Wohnkonzepts an Bedeutung. Diese ressourcensparende Bauweise fördert zudem soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit, sodass auch wirtschaftlich schwächere Gruppen in der Stadt leben können.

Auch die Gebäudetechnik muss auf Micro Housing abgestimmt sein. Kompakte Heiz-, Kühl- und Belüftungssysteme sind notwendig, um Platz zu sparen und gute Luftqualität sowie den Abtransport von Feuchtigkeit zu sichern.

 Modular Living bietet im städtebaulichen Kontext die Möglichkeit, Wohnraum effizient zu gestalten und den veränderten Bedürfnissen der Städte und ihrer Bevölkerung gerecht zu werden. Es ist eine Lösung, um Wohnungsengpässe zu überwinden und nachhaltige, flexible und bezahlbare Lebensräume zu schaffen. Modular Living eignet sich, um langlebige Multi-Purpose Spaces zu designen.

Durch vorgefertigte Module kann der Bauprozess beschleunigt werden, was eine schnellere Bereitstellung von Wohn- und Nutzraum ermöglicht. Diese Flexibilität erlaubt es, Module je nach Bedarf anzupassen oder zu erweitern, was eine dynamische Flächennutzung ermöglicht. Modular Living eignet sich auch für temporäre Wohnlösungen, etwa für Gruppen wie Studierende, Pendler oder Geflüchtete.

Durch effiziente Ressourcennutzung und wiederverwendbare Materialien trägt Modular Living zur Nachhaltigkeit bei. Auch die Gebäudetechnik muss modular gestaltet werden, um sich nahtlos in die wandelbaren Gebäude zu integrieren.

Post-Demografie: Anpassungsfähige Räume für eine inklusive Gesellschaft

Die Tech City muss neben allen technischen Anforderungen auch die Lebensrealitäten der Menschen beachten. Bei fortschreitender Individualisierung, Fragmentierung und Gentrifizierung von Stadtteilen rückt auch die soziale Frage wieder in den Aufmerksamkeitsfokus und verlangt nach Designs und Lösungen, die den Bedürfnissen aller Menschen gerecht werden.

Dabei definieren sich Menschen in der Post-Demografie vermehrt anhand ihrer Lebensentwürfe, statt ihrer demographischen Merkmale, und erwarten, dass auch Stadt- und Gebäudegestaltung sich entsprechend dieser detaillierteren Bedürfnisse und auch deren Wandel im Laufe der Zeit anpassen. Erneut bilden Flexibilität, Adaptivität und Partizipation hier die Kernpunkte. So können Barrierefreiheit im Alter, Kindersicherung, und andere Unwägbarkeiten auch spontan integriert werden und die Lebensqualität aller erhöhen.

Real-Digitalität: Die Verschmelzung von digitalem und realem Lebensraum

Der reibungslose Umgang mit der Allgegenwärtigkeit von technologischer Interaktion in Tech Cities spielt eine Rolle für den lebenswerten Alltag der Bewohner*innen. Die entstehende Real-Digitalität bietet das Potenzial, den Lebensraum der Stadt zu erweitern und transformiert die Art und Weise, wie Menschen in der Stadt leben, arbeiten und interagieren.

Zudem reduzieren digitale Angebote den Bedarf an Mobilitätslösungen und anderen Versorgungseinrichtungen wie z.B. Gesundheitswesen und Ämter. Der Zugang zur Real-Digitalität ist allerdings noch nicht für alle gegeben. Es bestehen weiterhin große Unterschiede darin, inwiefern Menschen sich wohl und in der Lage fühlen, mit neuen Technologien zu interagieren.

Hier braucht es ernstgemeinte Förder- und Bildungsinitiativen, um den Bewohner*innen den Mehrwert für ihren ganz eigenen, intimen Platz inmitten der Tech City aufzuzeigen.
- Zukunftsinstitut

"Wer in der Bevölkerung wird davon profitieren? Haben wir dann super eingerichtete Gebäude für die ältere Generation, die keine Digital Natives sind? Wir haben einen Anspruch an Infrastruktur, wollen WLAN, Zugang, etc. Aber ich will das ja auch im Alter nutzen und kann ich mir das dann überhaupt leisten?"

FAQ

Künstliche Intelligenz ist ein zentrales Element von Smart Cities, da sie es ermöglicht, große Mengen an Daten, die aus verschiedenen Quellen wie Sensoren und sozialen Medien stammen, zu analysieren und Muster zu erkennen. Durch maschinelles Lernen können KI-Systeme Vorhersagemodelle entwickeln, die zur Verbesserung von Verkehrsflüssen, Energieverbrauch und öffentlicher Sicherheit beitragen. Beispielsweise kann KI bei der Überwachung von Verkehrsströmen helfen und automatisch Anpassungen an Ampelschaltungen vornehmen, um Staus zu minimieren. Zudem wird KI auch im Bereich der öffentlichen Sicherheit eingesetzt, indem sie bei der Analyse von Überwachungsdaten zur Identifikation von potenziellen Bedrohungen hilft.

Das Internet der Dinge (IoT) ist entscheidend für die Funktionalität von Smart Cities, da es die Verbindung zwischen physischen Geräten und dem Internet ermöglicht. Sensoren in Gebäuden, Verkehrszeichen und anderen Infrastrukturen sammeln kontinuierlich Daten, die dann an zentrale Systeme gesendet werden, wo sie analysiert werden. Diese Daten können Informationen über Energieverbrauch, Luftqualität, Verkehrsbedingungen und vieles mehr bereitstellen. Durch die Vernetzung dieser Geräte können Städte automatisierte Prozesse einführen, die die Effizienz verbessern, wie zum Beispiel intelligente Lichtsysteme, die sich basierend auf der Umgebungshelligkeit anpassen, oder intelligente Mülltonnen, die den Füllstand überwachen und Abholanfragen generieren, wenn sie voll sind.

Condensed Spaces sind innerstädtische Bereiche mit hoher Bevölkerungs- und Infrastruktur­dichte, die durch eine geschickte Gestaltung und Organisation gekennzeichnet sind. Diese Art von städtischem Raum bietet den Vorteil, dass sie eine Vielzahl von Dienstleistungen und Annehmlichkeiten in unmittelbarer Nähe zueinander bündelt, was den Bedarf an Mobilität reduziert. Durch die effiziente Nutzung von Raum können Probleme wie Verkehrsstau, Lärmbelastung und gesundheitliche Beeinträchtigungen minimiert werden. Smart-City-Methoden wie die Schaffung von autofreien Zonen oder die Entwicklung von Grünflächen in solchen dicht besiedelten Gebieten tragen dazu bei, die Lebensqualität der Bewohner zu erhöhen und gleichzeitig ökologische Vorteile zu realisieren.

Multi-Purpose Spaces sind vielseitig nutzbare städtische Räume, die für eine Vielzahl von Aktivitäten konzipiert sind, von Märkten über Freizeitaktivitäten bis hin zu Gemeinschaftsveranstaltungen. Diese Räume fördern den sozialen Austausch, indem sie als Treffpunkte für die Gemeinschaft dienen und Möglichkeiten für Interaktion und Zusammenarbeit schaffen. Ihre flexible Gestaltung ermöglicht es, verschiedene Bedürfnisse der Stadtbewohner zu berücksichtigen und sich an wechselnde Anforderungen anzupassen. Indem sie Räume für Erholung, Kreativität und gesellschaftliche Interaktion bereitstellen, tragen Multi-Purpose Spaces zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls und zur Schaffung einer inklusiven Gesellschaft bei, wie beispielsweise "The Cube" in Berlin - ein Co-Working Space, Eventlocation und Startup-Inkubator oder auch "The High Line" in New York City, wobei es sich um eine stillgelegte Hochbahntrasse handelt, die heute ein beliebter öffentlicher Park und ein Gemeinschaftszentrum ist.

Modular Living ist ein innovatives Wohnkonzept, das vorgefertigte Module verwendet, um den Bauprozess zu beschleunigen und flexible Wohnlösungen zu schaffen. Durch die Verwendung von modularen Komponenten können Bauprojekte schneller realisiert werden, was besonders in Zeiten von Wohnungsengpässen von Vorteil ist. Diese Module können je nach Bedarf angepasst oder erweitert werden, was eine dynamische Nutzung des Wohnraums ermöglicht. Modular Living kann auch temporäre Lösungen für spezifische Gruppen wie Studierende oder geflüchtete Menschen bieten, während gleichzeitig Nachhaltigkeit gefördert wird, da wiederverwendbare Materialien und ressourcensparende Bauweisen zum Einsatz kommen.

Bürgerpartizipation ist ein zentraler Aspekt von Smart Cities, da sie die Akzeptanz und den Erfolg von technologischen Innovationen maßgeblich beeinflusst. Durch die Einbindung der Bürger in den Planungs- und Entscheidungsprozess können Städte sicherstellen, dass ihre Technologien den tatsächlichen Bedürfnissen der Bewohner entsprechen. Offene Datenpolitiken und transparente Kommunikationsstrategien sind entscheidend, um Vertrauen zu schaffen und die Bürger zu ermutigen, aktiv an der Gestaltung ihrer Stadt teilzunehmen. Bürgerbeteiligung kann auch zur Identifikation von lokalen Herausforderungen führen und dazu beitragen, dass Lösungen entwickelt werden, die wirklich relevant sind.

Die Real-Digitalität beschreibt die Verschmelzung von digitalem und realem Lebensraum und bietet neue Möglichkeiten für die Interaktion der Stadtbewohner. Digitale Angebote, wie Online-Plattformen für Dienstleistungen oder soziale Netzwerke, können den Bedarf an physischer Mobilität reduzieren, indem sie den Zugang zu Informationen und Dienstleistungen erleichtern. Diese Veränderungen führen dazu, dass Menschen neue Wege finden, um in der Stadt zu leben, zu arbeiten und miteinander zu interagieren. Allerdings sind digitale Kompetenzen und der Zugang zu Technologie entscheidend, um sicherzustellen, dass alle Bewohner von diesen Vorteilen profitieren. Es sind Bildungsinitiativen erforderlich, um den Umgang mit neuen Technologien zu fördern und damit die digitale Kluft zu schließen.