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Grüne Oasen in der Stadt

10.12.2024

Grüne Fassaden und Dächer tragen erheblich zur natürlichen Ästhetik urbaner Räume bei und verbessern gleichzeitig die Luftqualität. Die Planung und Umsetzung solcher Begrünungsmaßnahmen muss jedoch sorgfältig erfolgen, um die Gebäudesicherheit nicht zu gefährden und langfristigen Erfolg sicherzustellen.

Mehr Grünflächen in urbanen Räumen

Begrünte Hausfassade

In Städten mangelt es oft an ausreichenden Grünflächen. Durch die Begrünung von Fassaden und Dächern können bislang ungenutzte Flächen in lebendige Ökosysteme umgewandelt werden. Dieser Ansatz bietet zahlreiche Vorteile für Menschen, Tiere und die Umwelt. Begrünte Fassaden und Dächer verbessern das Mikroklima, senken Temperaturen und steigern die Luftqualität in dicht besiedelten Gebieten. Zudem fördern sie die Biodiversität, indem sie Lebensräume und Rückzugsorte für Klein- und Wildtiere schaffen.

Darüber hinaus schützen begrünte Fassaden Gebäude vor extremen Wetterbedingungen wie Starkregen, Hagel und Stürmen, aber auch vor UV-Strahlung und Vandalismus wie Graffiti. Solche Begrünungen reduzieren den Lärmpegel durch die Minderung von Schallreflexionen und bieten natürliche Kühlung, die aktiv gegen die Bildung urbaner Hitzeinseln wirkt. Neben den funktionalen Vorteilen tragen grüne Fassaden und Dächer zur Verbesserung der Lebensqualität in Städten bei und schaffen optisch ansprechende Umgebungen, die trotz Bebauung ein harmonisches Landschaftsbild bewahren.

Für Gebäudeeigentümer, die Grünflächen umsetzen möchten, ist die Beratung durch Experten unerlässlich. Faktoren wie Gebäudeausrichtung, Verschattung und Lichtreflexion benachbarter Gebäude beeinflussen die Pflanzenwahl. Bei der Nachrüstung bestehender Gebäude mit Begrünung sollte die statische Belastbarkeit sorgfältig geprüft werden. Grüne Fassaden lassen sich beispielsweise gut im Zuge von Dämmmaßnahmen integrieren, wobei Aspekte wie die maximale Wandlast, das zusätzliche Gewicht der Pflanzen und die Druckstabilität zu beachten sind. Es ist ratsam, Eigentümer und zuständige Behörden einzubinden, um mögliche Förderungen und Vorschriften zu Denkmalschutz oder Bebauungsplänen zu berücksichtigen.

Anforderungen an wasserführende Systeme

Die Art des Gründachs – ob extensiv oder intensiv – bestimmt die spezifischen Anforderungen an die wasserführenden Systeme. Extensivbegrünungen benötigen in der Regel ein Gefälle von etwa 2 %, während Retentionsgründächer gefällelos bei 0° geplant werden. Eine fachgerechte Planung, hochwertige Ausführung und die Wahl geeigneter Materialien sind entscheidend, um Wasserschäden am Gebäude oder an den Pflanzen zu vermeiden. Wesentliche Komponenten umfassen zuverlässige Dachabdichtungen, Dränageelemente, Wasserkanäle und Abflusssysteme. Überschüssiges Wasser wird in vielen Fällen zurückgewonnen und in den Wasserkreislauf des Gebäudes integriert. Die Dachabdichtung muss zudem gemäß den Vorgaben der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau (FLL) wurzelfest sein, um Schäden zu verhindern.

Bei grünen Fassaden unterscheidet man zwischen bodengebundener und wandgebundener Begrünung. Im Gegensatz zur bodengebundenen Bepflanzung benötigen wandgebundene Pflanzen keinen direkten Bodenkontakt und können in größeren Höhen installiert werden. Solche Systeme erfordern jedoch eine in das Gebäude integrierte Wasser- und Nährstoffversorgung, da sie nicht auf Bodenfeuchtigkeit oder Niederschläge angewiesen sind. Die regelmäßige Wartung und Überprüfung der Bewässerungs- und Entwässerungssysteme ist hierbei besonders wichtig, insbesondere um Frostschäden im Winter zu vermeiden.

Dr. Gunter Mann, Präsident des Bundesverbands GebäudeGrün (BuGG), betont: „Leider gibt es bei Bauenden und Planenden immer noch viele Vorurteile und Hemmnisse in Bezug auf Dach- und Fassadenbegrünungen. Dabei können wir auf fast 50 Jahre Erfahrung, bewährte Richtlinien und Fachwissen zurückblicken. Mit etwa 150 Millionen Quadratmetern ausgeführter Dachbegrünungen ist Deutschland weltweit führend – mehr als jedes andere Land!“

ISH 2025: Trends in der Wasserversorgung

Innovative Wassertechnologien zur Einsparung von Ressourcen stehen im Fokus der ISH 2025, der Weltleitmesse für Wasser, Wärme und Luft in Frankfurt am Main (17.–21. März 2025). Im Bereich „Wasserführende Systeme“ präsentieren Aussteller Lösungen für Hygiene, Druckmanagement, Warmwasserbereitung und Zirkulation, die Wasserverbrauch und Betriebskosten senken und Klimaziele unterstützen.

Das Sonderareal „Green Roofs & Facades“ bietet Informationen zu Begrünungslösungen für Dächer und Fassaden. Partner sind u.a. der Bundesverband GebäudeGrün (BuGG), der Bundesverband für Betriebs- und Regenwasser (FbR) und der Zentralverband Sanitär, Heizung, Klima (ZVSHK).