CO₂: Der Einfluss auf Konzentration und Wohlbefinden
Ein zentraler Faktor für die Raumluftqualität ist der CO₂-Gehalt. In der Außenluft liegt dieser in der Regel bei etwa 400 ppm (parts per million), doch in schlecht belüfteten Innenräumen kann der Wert aufgrund der Ausatmung von Mitarbeitenden schnell steigen. Ab einem CO₂-Wert von 1.000 ppm wird die Luftqualität beeinträchtigt, was zu Konzentrationsproblemen und Ermüdung führen kann. Ab einem Wert von 2.000 ppm gilt die Luft als „hygienisch inakzeptabel“, was laut Umweltbundesamt gesundheitliche Risiken mit sich bringt.
Raumlufttechnische Anlagen (RLT) bieten eine effektive Lösung, indem sie den Luftaustausch kontinuierlich regeln, unabhängig von der Wahrnehmung der Mitarbeitenden. Mit modernen CO₂-Sensoren lässt sich die Lüftung automatisch anpassen, um eine angenehme und produktive Arbeitsatmosphäre zu gewährleisten.
Filtersysteme: Schutz vor unsichtbaren Gefahren
Neben CO₂ können Schadstoffe wie Feinstaub, Pollen, Rauch, flüchtige organische Verbindungen (VOCs) oder Viren die Raumluft belasten. Unterschiedliche Filtersysteme kommen zum Einsatz, um diese Partikel zu entfernen. Mechanische Filter beseitigen Staub und Schmutzpartikel, während Aktivkohlefilter effektiv Gerüche und Gase neutralisieren. Für industrielle Anwendungen gibt es elektrostatische Filter, die durch elektrische Aufladung Staub und Rauchpartikel aus der Luft filtern.
In besonders sensiblen Bereichen, etwa Krankenhäusern oder der Lebensmittelindustrie, sind photokatalytische Filter im Einsatz, die mithilfe von UV-Licht Viren und Bakterien unschädlich machen. Oft wird eine Kombination verschiedener Filtertypen genutzt, um Schadstoffe bestmöglich aus der Luft zu entfernen und gesundheitliche Risiken zu minimieren.
RLT-Anlagen: Garant für ein gesundes Raumklima
RLT-Anlagen sind unerlässlich, um Schadstoffe aus der Luft zu filtern und gleichzeitig ein angenehmes Raumklima zu gewährleisten. Sie sorgen dafür, dass der Schadstoffgehalt gering bleibt, Pollen und Staub aus der Zuluft entfernt werden und die Raumluft im Winter durch Luftbefeuchtung nicht zu trocken wird. Neben den gesundheitlichen Vorteilen fördern sie die Konzentrationsfähigkeit und sparen durch Wärmerückgewinnung Energie.
Auswirkungen auf Materialien und Gebäude
Die Qualität der Raumluft beeinflusst nicht nur die Gesundheit der Mitarbeitenden, sondern auch die Materialien und die Bausubstanz. Hohe Luftfeuchtigkeit kann beispielsweise Papier wellig machen und Schimmel begünstigen, der die Gebäudestruktur schädigen kann. Zu trockene Luft hingegen führt zur Austrocknung von Baustoffen und kann Risse in Holz verursachen. VOCs und andere Schadstoffe können zudem Korrosion und Verfärbungen an Metallen hervorrufen, was insbesondere in der Industrie problematisch ist.
Die Investition in RLT-Anlagen ist daher nicht nur aus gesundheitlicher Sicht sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich und energetisch lohnend. Sie schützen die Mitarbeitenden und tragen gleichzeitig zum langfristigen Erhalt von Materialien und Gebäudestrukturen bei. „Raumlufttechnische Anlagen sollten an jedem Arbeitsplatz Standard sein“, betont Frank Ernst, Geschäftsführer des Fachverbands Gebäude-Klima e. V. (FGK). „Mit bedarfsgerecht gefilterter, vorerwärmter Außenluft sorgen sie für ein gesundes und angenehmes Arbeitsumfeld. Für Neubauten und größere Umbauten sollten sie von Anfang an eingeplant werden. In bestehenden Gebäuden können Einzelraumsysteme nachgerüstet werden, die wenig Platz beanspruchen und lediglich zwei Außenwanddurchführungen sowie einen Stromanschluss benötigen.“
Lösungen für bessere Raumluft auf der ISH 2025
Die ISH, die vom 17. bis 21. März 2025 in Frankfurt am Main stattfindet, bietet eine Plattform für die neuesten Technologien zur Sicherstellung optimaler Raumluftqualität. Aussteller präsentieren in der Rubrik „Lösungen für die Raumluft“ Innovationen, die Maßstäbe in Effizienz, Komfort und Nachhaltigkeit setzen.