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Laut dem neuen Bericht von Frost & Sullivan „Building Construction Market, Global, 2025–2030“ integrieren viele fortschrittliche Bauprojekte inzwischen erneuerbare Energiequellen und verfolgen umfassende nachhaltige Strategien, darunter die Nutzung von umweltfreundlicher Dämmung und verantwortungsvoll ausgewählten Materialien. Darüber hinaus fördern Zertifizierungen für nachhaltiges Bauen die Einführung innovativer Technologien, während intelligente Gebäudeplattformen das Energie- und Gebäudemanagement verbessern.
Gleichzeitig stellen geopolitische Spannungen zwischen den USA und China eine erhebliche Herausforderung dar, da anhaltende Handelskonflikte das Risiko von Störungen in den Lieferketten erhöhen, was wiederum zu höheren Kosten und Verzögerungen bei der Projektentwicklung führen kann. Als Reaktion darauf bringen aufstrebende Start-ups digitale Lösungen auf den Markt, die die Effizienz und Nachhaltigkeit der Projektausführung verbessern und so zu kürzeren Projektlaufzeiten und geringeren Gesamtkosten beitragen. Diese digitalen Innovationen ermöglichen es Bauunternehmen, ihre Abläufe zu optimieren, indem sie Planung, Beschaffung und Bauprozesse integrieren. Darüber hinaus unterstützen fortschrittliche Datenanalysetools Unternehmen dabei, ihren Materialverbrauch effektiver zu steuern und so die unternehmerischen Bemühungen zur Minimierung des CO₂-Fußabdrucks zu untermauern.
Der Bericht von Frost & Sullivan bietet eine umfassende Analyse der Faktoren, die den Wandel im globalen Hochbaumarkt vorantreiben. Er gibt Einblicke in Wachstumstrends und Hemmnisse, präsentiert relevante Marktdaten und Prognosen und identifiziert Chancen, die sich aus diesen Veränderungen für Branchenteilnehmer und Stakeholder ergeben. Als Basisjahr dient 2024, die Prognosen reichen von 2025 bis 2030.

Quelle: Frost & Sullivan
Marktüberblick und wichtigste Wachstumstreiber
Frost & Sullivan definiert den Hochbaumarkt als Dienstleistungen zur Errichtung oder Sanierung von Gebäuden, sowohl dauerhaft als auch temporär. Der Bericht umfasst Wohn- und Nichtwohngebäude und schließt kleinere Renovierungen, nicht organisierte Aufträge, Abrissarbeiten, die Lieferung von Materialien und Geräten sowie Projekte außerhalb des Hochbaus wie Straßen- oder Versorgungsbau aus. Aufgrund der Marktzersplitterung und der Vielzahl beteiligter Akteure werden keine Marktanteile im Wettbewerb ausgewiesen.
Im Bericht werden folgende drei strategische Imperative für die globale Hochbauindustrie diskutiert:
- Transformative Megatrends: Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Baupraktiken verändern Planung, Bau und Nutzung von Gebäuden, wobei der Fokus weiterhin auf der Reduktion von Umweltauswirkungen und der Steigerung der Energieeffizienz liegt.
- Geopolitisches Chaos: Politische Spannungen und Handelskonflikte könnten die Lieferketten stören und Preise erhöhen, was die Bauindustrie beeinflusst.
- Steigende Wettbewerbsintensität: Die Straffung der Wertschöpfungskette zwingt die Branche dazu, Effizienz und Nachhaltigkeit zu verbessern, Kosten zu senken und Projektlaufzeiten durch die Straffung oder Zusammenlegung von Bauprozessen zu verkürzen.
Der Bericht erläutert die wichtigsten Wachstumstreiber und -hemmnisse:
Wachstumstreiber
- Urbanisierung und Bevölkerungswachstum steigern die Nachfrage nach Wohn- und Gewerbeimmobilien.
- Nachhaltige Baupraktiken und grüne Gebäude gewinnen zunehmend an Bedeutung.
- Die digitale Transformation durch Technologien wie IoT und Building Information Modeling (BIM) erhöht die Effizienz und Produktivität der gesamten Branche.
Wachstumshemmnisse
- Materialengpässe und ein Mangel an Fachkräften stellen erhebliche Herausforderungen dar.
- Hohe Inflations- und Zinssätze könnten Investitionen und Projektfinanzierungen negativ beeinflussen.
- Die Kosten für umweltfreundliche Materialien und Designs können Projekte teurer machen.
Laut dem Bericht wird erwartet, dass der globale Hochbaumarkt bis 2030 ein Volumen von 11.456,50 Milliarden US-Dollar erreicht. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) für den Zeitraum 2024–2030 wird mit 4,4 % beziffert. Der Markt bleibt stark fragmentiert, mit mehr als 16.000 aktiven Wettbewerbern.
Die Bausektoren
Der Wohnungsbausektor wird durch Urbanisierung, eine alternde Bevölkerung in Industrieländern und eine wachsende Mittelschicht in Schwellenländern wachsen. Die Nachfrage nach bezahlbarem und mehrgenerationentauglichem Wohnraum sowie nach Smart-Home-Technologien wie vernetzten Geräten und Energiemanagementsystemen steigt und fördert Komfort und Effizienz.
Für gewerbliche Gebäude werden nachhaltige Praktiken und grüne Zertifizierungen zunehmend zum Standard, während energieeffiziente Designs und umweltfreundliche Materialien zum Einsatz kommen. In wichtige Einrichtungen wie Krankenhäuser, Schulen und Regierungsgebäude wird stärker investiert, und öffentliche Infrastrukturbauten in Schwellenländern treiben das Wachstum des Sektors voran.
Regionale Analyse
Nordamerika
Der nordamerikanische Hochbausektor wird durch eine hohe Nachfrage nach Wohnraum und den Fortschritt bei intelligenten Gebäuden angetrieben. Diese Entwicklung wird durch IoT-Anwendungen und regulatorische Initiativen unterstützt. Neue Wohn- und Gewerbegebäude sind aufgrund von Urbanisierung und Bevölkerungswachstum stark gefragt. Der Marktumsatz in Nordamerika wird 2024 auf 2.359,00 Milliarden US-Dollar geschätzt, bei einer CAGR von 4,3 %. Die Nachfrage nach Wohnraum und Smart Buildings ist hoch.
Europa
Die europäische Bauindustrie wächst stetig, getrieben durch Dekarbonisierung und KI-gestützte Entwicklungen (z. B. BIM, Automatisierung, Robotik, IoT), Stadterneuerung und die Nachfrage nach neuem Wohnraum. Herausforderungen ergeben sich jedoch durch hohe Zinsen und Energiekosten, die die Projektkosten erhöhen. Zudem führen der anhaltende russisch-ukrainische Krieg zu Materialkostenunsicherheiten und Störungen der Lieferketten. Der Marktumsatz Europas beträgt 2024 schätzungsweise 1.539,97 Milliarden US-Dollar, bei einer CAGR von 2,8 %. Die Region steht vor Herausforderungen durch hohe Energiekosten und anhaltende geopolitische Spannungen.
Asien-Pazifik (APAC)
Die Bauindustrie im asiatisch-pazifischen Raum steht vor Hürden durch wirtschaftliche Unsicherheiten und steigende Arbeitskosten, bedingt durch Mindestlohnerhöhungen und komplexe Vorschriften in Malaysia, Vietnam, den Philippinen und Indonesien. Kleine und mittlere Unternehmen sehen sich dadurch mit erheblichen Budgetbeschränkungen konfrontiert, was den Fortschritt von Bauprojekten beeinträchtigt. Führende Marktteilnehmer setzen jedoch verstärkt auf robotergestützte Automatisierung mit BIM-Technologie, um die Effizienz zu steigern und den Bedarf an manueller Arbeit zu verringern. Die Region wird 2024 voraussichtlich 4.202,93 Milliarden US-Dollar Umsatz generieren, bei einer CAGR von 4,8 %. China bleibt der größte Markt, gefolgt von Indien und Indonesien.
Mittlerer Osten und Afrika (MEA)
Die VAE zeigen bis 2030 aufgrund nationaler Pläne wie der Abu Dhabi Economic Vision 2030 und der Dubai Industrial Strategy 2030 positive wirtschaftliche Aussichten. Tourismus und erneuerbare Energien werden durch das Engagement des Landes für Infrastrukturentwicklung und wirtschaftliche Expansion stark wachsen. Der Hochbau wird von diesen positiven Aussichten profitieren. Zu den wichtigsten Entwicklungen gehören intelligente Städte, Verkehrsinfrastruktur und nachhaltige Gebäude. Die starke Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und intelligente Technologien beschleunigt den Einsatz von vorgefertigten und modularen Bauweisen, die die Umweltbelastung senken können. Der Marktumsatz für den Nahen Osten und Afrika wird für 2024 auf 462,58 Milliarden US-Dollar prognostiziert, mit einer CAGR von 5,2 %. Es fließen erhebliche Investitionen in Infrastruktur und Wohnungsbau.
Lateinamerika (LATAM)
Der Hochbau in Lateinamerika wird durch Urbanisierung schnell expandieren, was die Nachfrage nach Wohnraum, Gewerbeimmobilien und Stadtentwicklungsprojekten ankurbelt. Die Entwicklung öffentlicher Infrastruktur, Verkehrsnetze, Energiesysteme und Versorgungsdienste unterstützen das Bauwesen in der Region. Herausforderungen bestehen in Form von Projektverzögerungen durch regulatorische Probleme, finanzielle Einschränkungen und Umweltfragen. In Lateinamerika wird für 2024 ein Marktvolumen von 296,65 Milliarden US-Dollar erwartet, bei einer CAGR von 5,8 %. Die Urbanisierung treibt die starke Nachfrage nach Wohn- und Gewerbeimmobilien voran.
Wachstumschancen
Der Einsatz von Drohnen und Robotik steigert die Effizienz bei Bauprojekten. Frost & Sullivan prognostiziert, dass der Hochbaumarkt bei Großprojekten verstärkt auf Drohnen und Robotik setzen wird, mit dem Ziel, die Arbeitsqualität zu verbessern und die Arbeitskosten zu senken.
Die Entwicklung von Smart Cities verbessert Lebensqualität und Nachhaltigkeit. Die Entwicklung intelligenter Städte ist seit Jahrzehnten im Gange, wobei Akteure künftig drei Hauptbereiche fokussieren: die Konvergenz von Informations- und Kommunikationstechnologie, datenbasierte Erhebung durch Geräte und Nachhaltigkeit. Frost & Sullivan erwartet, dass energieeffiziente Gebäude zusammen mit nachhaltiger Infrastruktur, erneuerbaren Energiequellen und effizienten Transportsystemen Schlüsselfaktoren für Smart Cities und deren Umweltziele sein werden.
Die Investitionen in spezialisierte Einrichtungen wie Rechenzentren und nachhaltige Krankenhäuser steigen. Der Bau von Rechenzentren nimmt zu, um die Nachfrage angesichts des Wachstums bei Cloud-, KI- und ML-Anwendungen in verschiedenen Branchen zu bedienen. Um Umweltbelastungen zu minimieren, setzt die Rechenzentrumsbranche auf erneuerbare Energien und effiziente Kühlsysteme. Auch die Fernvernetzung zwischen den Zentren wird ausgebaut, um KI-Workloads zu unterstützen.
Der vollständige Bericht „Building Construction Market, Global, 2025–2030“ von Frost & Sullivan ist direkt über die Website von Frost & Sullivan zugänglich.